Laborchemische Untersuchungen haben in der psychiatrischen Diagnostik und Behandlung einen großen Stellenwert. Sie dienen der Diagnosesicherung, insbesondere im Sinne des Ausschlusses körperlicher Erkrankungen oder von Intoxikationsphänomenen als Ursache der psychischen Symptomatik. So geht beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion häufig mit depressiven Symptomen einher, auch Störungen in allen anderen Organsystemen können zu psychischen Symptomen führen.

Vor diesem Hintergrund finden in unserer Klinik bereits bei Aufnahme umfangreiche laborchemische Untersuchungen statt, die auf das Erkennen von organischen Störungen abzielen. Hierfür sind eine Blutentnahme und eine Urinprobe erforderlich.

Ein weiterer wichtiger diagnostischer Baustein kann bei bestimmten Störungsbildern die Untersuchung des Nervenwassers, dem sogenannten Liquor, sein. Durch den engen Kontakt des Liquors zum Nervensystem kann dessen Untersuchung Hinweise auf bestimmte krankhafte Prozesse bieten.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Labordiagnostik ist die Überwachung der Sicherheit und der Wirksamkeit der Therapie. So ist es notwendig zu überprüfen, ob unter einer medikamentösen Therapie Nebenwirkungen, wie beispielsweise Leberwerterhöhungen auftreten.  Auch die Bestimmung der Medikamentenkonzentration im Blut des Patienten kann sinnvoll sein, um die Wirksamkeit einer Therapie zu sichern. Vor diesem Hintergrund  finden auch während der stationären Behandlung regelmäßige laborchemische Kontrolluntersuchungen statt.