Kurztitel
Zeitraum
Leitung
Mitarbeiter/-innen (Studienzentrum Halle)
Partner
Förderung
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mehrheit der Pflegeheimbewohner/-innen mit Demenz zeigen Verhaltensweisen wie Unruhe, Erregung und Angstzustände. Aktuellen Studien zu Folge haben etwa 30 Prozent der Pflegeheimbewohner/-innen mindestens eine Antipsychotika-Verordnung, häufig aufgrund herausfordernden Verhaltens bei Demenz. Antipsychotika werden in der Regel zu lange und ohne regelmäßige Überprüfung verordnet. Die Nebenwirkungen der Antipsychotika sind erheblich. Ruhigstellung, Schläfrigkeit und Schwindel sind die Folge und das Risiko für Sturz und Schlaganfall erhöht. Zur Reduktion von Antipsychotika haben Training und Unterstützung der in die Demenzversorgung involvierten Professionellen in einem Cochrane Review positive Effekte gezeigt.
Ziel
Gegenstand des Vorhabens ist die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit eines in Großbritannien bereits erfolgreich getesteten Interventionsprogrammes (Fossey et al., 2006). Mit der Implementierung des an das deutsche Gesundheitssystem angepassten Programmes zu einem personenzentrierten Versorgungsansatz wird eine klinisch relevante Reduktion der Verschreibungshäufigkeit von Antipsychotika bei Pflegeheimbewohnern erwartet.
Methodisches Vorgehen
Die Untersuchung ist als cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit einer Interventionsgruppe (2-Tages Workshops zu personenzentrierter Pflege und Versorgung sowie ein kontinuierliches Unterstützungsprogramm) und einer Kontrollgruppe (optimierte Standardversorgung) konzipiert. Beide Studiengruppen erhalten eine systematische Sichtung der Medikation mit Rückmeldung an den verschreibenden Arzt. Insgesamt 36 Pflegeheime aus Ost-, West- und Norddeutschland sollen eingeschlossen und in eine der beiden Gruppen randomisiert werden. Als primäre Zielgröße wird der Anteil der Bewohner/-innen mit mindestens einer antipsychotischen Medikation nach 12 Monaten erhoben. Als sekundäre Endpunkte werden u. a. die Lebensqualität, neuropsychiatrische Demenz-assoziierte Symptome und Sicherheitsparameter wie Stürze, Sturz-bedingte medizinische Versorgung und mechanische freiheitsentziehende Maßnahmen erfasst. Darüber hinaus erfolgen eine Kosten- und Prozessevaluation.
Studienregistrierung
ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02295462
Stichworte
Publikationen
Studienprotokoll (666 kb)