EULAST - Europäische Studie zur Therapie der Schizophrenie

Die Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, die unter anderem die Wahrnehmung, das Denken und das Gefühlsleben beeinträchtigt. Für Betroffene ist die Erkrankung oft eine große Belastung, die sowohl das Privat- als auch das Berufsleben beeinflusst. Ein Faktor, der die Erkrankung als besonders gravierend auszeichnet, ist die hohe Rückfallquote. Insbesondere in den ersten 5-7 Jahren nach Erkrankungsbeginn kann ein Rückfall schwere psychosoziale Folgen haben und zu einer Chronifizierung der Erkrankung führen. Dabei stellt das Absetzen der Medikation einen Hauptgrund für Rückfälle bei der Schizophrenie dar. Ein Ansatz, die Rückfallquote zu verringern, stellt die medikamentöse Therapie mit Depotmedikamenten dar.

Im Rahmen der Eulast-Studie wird untersucht, ob die Behandlung mittels einer Depotmedikation, die in mehrwöchentlichen Abständen verabreicht wird, einer täglichen Einnahme von Tabletten überlegen ist. Durch die Verabreichung der Depotmedikation durch geschultes Personal erhofft man sich eine höhere Bereitschaft der regelmäßigen Medikamenteneinnahme und somit weniger Rückfälle.

Die Studienteilnahme erstreckt sich über 18 Monate, in denen monatlich verschiedene Untersuchungen, wie eine Blutentnahme, eine körperliche Untersuchung sowie Interviews und Fragebögen zum Krankheitsverlauf durchgeführt werden. Probanden, die an dieser Studie teilnehmen wollen, müssen mindestens 18 Jahre alt sein und die Erstdiagnose einer Schizophrenie darf nicht länger als 7 Jahre und nicht weniger als 6 Monate zurückliegen. Verglichen wird die tägliche Einnahme von Tabletten mit der Injektion von Depotmedikamenten in mehrwöchentlichen Abständen. Die Betreuung und Dosierung erfolgt dabei durch den behandelnden Psychiater. Die eingesetzten Medikamente werden bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in der Therapie der Schizophrenie verwendet.

Mit Hilfe der Ergebnisse aus der Eulast-Studie erhofft man sich neue Erkenntnisse zur Rückfallprophylaxe und dadurch eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Schizophrenie-Patienten.