Myokardperfusionsszintigraphie

Myokardperfusionsszintigraphie (Untersuchung der Herzdurchblutung)

Welchen Zweck hat die Untersuchung?

Das Myokard (Herzmuskel) wird durch die Herzkranzgefäße (Koronararterien) mit Blut versorgt. Bei der Koronaren Herzkrankheit können sich in den Herzkranzgefäßen relevante Verengungen bilden, wodurch die Blutversorgung einzelner Bereiche des Herzens verschlechtert wird.

Mit der Myokardszintigraphie kann sichtbar gemacht werden, wo und wie stark die Durchblutung des Herzens beeinträchtigt ist und ob eine weiterführende invasive Diagnostik überhaupt zielführend ist. Dies ist für die Therapieplanung oder -kontrolle wichtig.

 

Welche Vorbereitung ist notwendig? 

Bitte kommen Sie nüchtern. Herz- und Blutdruckmedikamente am Morgen nicht einnehmen, aber mitbringen. Ebenfalls mitbringen: eine kleine Mahlzeit und etwas zum Trinken.

 

Wie läuft die Untersuchung ab?

Es werden in den meisten Fällen eine Belastungs- und eine Ruheuntersuchung durchgeführt. Diese können am gleichen Tag oder an verschiedenen Tagen durchgeführt werden.

Bei der Ruheuntersuchung wird der Tracer über einen venösen Zugang gespritzt, anschließend erfolgt für etwa 30 min die Aufnahme (im Liegen, EKG-gestützt).

Die Belastungsuntersuchung erfolgt zumeist medikamentös mit Regadenoson oder Adenosin. Hierfür liegt der Patient auf einer Liege. Während der Untersuchung findet eine Herz-Kreislauf-Überwachung mit EKG und Blutdruckmessung statt. Das Belastungsmedikament wird über einen venösen Zugang gespritzt, anschließend wird der Tracer appliziert. Nach einer 10-minütigen Überwachungsphase werden für etwa 30 min Aufnahmen unter der Gammakamera angefertigt (in Rückenlage, EKG-getriggert). In aller Regel erreicht man über eine medikamentöse Belastung (im Vergleich zur Belastung z.B. mittels Fahrrad) eine höhere Durchblutung und damit eine höhere methodische Empfindlichkeit. Außerdem können so auch Patienten untersucht werden denen eine direkte körperliche Belastung nicht zugemutet werden kann.

 

Wird die Untersuchung gut vertragen?

In der Regel merken Sie von dem verabreichten Radiopharmakon nichts. 

Mögliche Nebenwirkungen sind durch die zusätzlichen verwendeten Medikamente bedingt.

Das Belastungsmedikament „simuliert Belastung“, indem es die Gefäße weitstellt. Es können folgende Symptome auftreten: erschwerte Atmung, Blutdrucksenkung, Herzfrequenzerhöhung, Schwindel, Übelkeit, Wärmegefühl, thorakaler Druck – vergleichbar mit einer anstrengenden Wanderung bergauf.  Das Medikament hält nur wenige Minuten an, dann verschwinden auch die Symptome. Während der Untersuchung ist immer ein Arzt anwesend.

Wie jede nuklearmedizinische Untersuchung sind auch diese mit einer (geringen) Strahlenexposition verbunden. Diese ist nicht höher als bei anderen radiologischen Untersuchungen. Bei Verwendung der üblichen Aktivität beträgt die effektive Dosis für Ruhe- und Belastungsuntersuchung zusammen 7,2 – 9 mSv. Zum Vergleich: die durchschnittliche natürliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt pro Jahr ca. 2,1 mSv. Bei einer Computertomographie des Brustraums (CT Thorax) beträgt die effektive Dosis 5,8 ‑ 8 mSv. 

 

Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Schwangere dürfen die Untersuchung nicht erhalten. Bei gewissen Vorerkrankungen kann die Untersuchung nicht durchgeführt werden.

 

Bezahlt meine Krankenkasse die Untersuchung?

Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die Untersuchung.

Privatversicherten empfehlen wir, sich im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse abzustimmen.

 

Wo/Wie melde ich mich an?

Am besten über das Anmeldeformular (Link), alternativ  telefonisch (0345/557-4308 oder -3463), per E-Mail (nuklearmedizin☉uk-halle.de) oder Fax (0345/557-3466).

Zur Untersuchung bringen Sie bitte ihre Chipkarte, einen gültigen Überweisungsschein sowie Vorbefunde und Medikamentenliste mit.

 

Weiterführende Links

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin: www.nuklearmedizin.de/leistungen/leitlinien/docs/031-006_myo_perf_szin.pdf