Das Universitätsklinikum Halle ist eines der größten und traditionsreichsten Standorte für die chirurgische Therapie von Schilddrüsenkrebs in Europa. Der besondere Fokus liegt dabei in der operativen Primärtherapie der Schilddrüsenkarzinome, der Chirurgie von Tumorrezidiven, familiärer endokriner Syndrome und in onkologischen Komplexeingriffen in diesem Bereich.

Die Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Pathologen geschieht dabei nicht nur in der täglichen Routinetätigkeit sondern auch in der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen. Im Rahmen der onkologischen Schwerpunktbildung der Universitätsmedizin Halle kommen weitere endokrine / neuroendokrine Tumoren wie z.B. der Nebennieren und der Bauchspeicheldrüse zunehmend in den Focus auch wissenschaftlicher Untersuchungen.  

Das interdisziplinäre Behandlungsteam umfasst hier an zentraler Stelle auch die ausgewiesene pathologische Diagnostik, die eine umfangreiche morphologische und molekulardiagnostische Expertise erfordert und translationale Fragestellungen, auch zur besseren Abklärung spezifischer Faktoren der klinischen Krankheitsausprägung und der Therapieresistenz, in den diagnostischen Kontext mit einbeziehen muss.

Die Pathologie des UKH vertritt das Fach in den Leitlinienkommissionen für endokrine Tumore und ist als Referenzzentrum für diese Neoplasien tätig. Wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der molekularen Charakterisierung endokriner Tumore/Malignome, die auf Verbesserungen hinsichtlich Prognoseabschätzung und Therapiemonitoring, als auch auf eine verbesserte Stratifizierung für zielgerichtete Therapien abzielen. Weitere Fragestellungen im Bereich der molekularen Charakterisierung beschäftigen sich mit dem Verständnis der molekularen Genese der Krankheitsprogression und der Analyse der Resistenzentwicklung.

Weiterhin beschäftigt sich die Gruppe mit der speziellen Analyse des typischerweise immunsuppressiven Mikromilieus von medullären und papillären Schilddrüsenkarzinomen und betrachtet hier insbesondere krankheitsspezifische „immune escape“ Mechanismen unter Berücksichtigung einer möglichen therapeutischen Beeinflussbarkeit.