Funktionsdiagnostik

Unsere Klinik besitzt eine 35-jährige währende Tradition in der Funktionsdiagnostik bei Kindern und Erwachsenen, insbesondere der Manometrie des Gastrointestinaltrakts und der ableitenden Harnwege. Innovative Entwicklungen erfolgten durch die Einführung der auf den österreichischen Medizinphysiker Prof. Peter Rehak zurückgehenden Gasperfusionsmanometrie mit Helium. Dieses Verfahren wird seit Ende der 1980-er Jahre bei uns angewandt. Von 2013 bis 2015 arbeiteten wir im Rahmen eines drittmittelgeförderten ZIM-Projekts an der Entwicklung eines Gasperfusionsgerätes für die High Resolution Manometrie (HRM).
Folgende Untersuchungen werden durchgeführt:

  • Ösophagusmanometrie
  • 24-Stunden-Impedanz-pH-Metrie
  • Anorektale Manometrie
  • Uroflowmetrie
  • Urethrozystomanometrie

Insgesamt wurden seit 1986 11500 Patienten untersucht, davon waren 3000 Ösophagusmanometrien, 2800 Anorektale Manometrien und allein bei Kindern 1500 urodynamische Messungen. Seit 2016 verfügen wir zusätzlich über ein HRM-Gerät mit elektronischen Kathetern zur farbcodierten Esophageal Pressure Topography.

 

Als einziges funktionsdiagnostisches Labor dieser Art am Universitätsklinikum Halle führen wir die Diagnostik, gemeinsam mit der Klinik für Innere Medizin I, auch für andere Kliniken, wie die Chirugische, die Haut- und die Kinderklinik, durch. Unsere vorrangige Patientenklientel sind jedoch Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 16 Jahren mit angeborenen Fehlbildungen, gastroösophagealem Reflux, Harntransportstörungen, wie vesikoureteralem Reflux oder neurogener Blase, Enuresis und Inkontinenz sowie chronischer Obstipation. Bei Kindern hat sich die Gasperfusionsmanometrie als besonders schonendes und kindgerechtes Verfahren bewährt. Der Einsatz dünnerer Messonden ist möglich, die Kindern können sich bewegen und im Arm der Mutter untersucht werden, was vor allem bei sehr kleinen Patienten von Vorteil ist und somit auch die Messung bei Säuglingen gestattet.

In Forschungsprojekten arbeiten wir an der Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten in der Funktionsdiagnostik, z.B durch die Weiterentwicklung von Messmethoden. Im Rahmen eines Drittmittelprojekts in Kooperation mit Industriepartnern haben wir den Prototyp eines Messgeräts zur Durchführung der Gasperfusionsmanometrie entwickelt, der es gestattet, perspektivisch diese Methode auch als High Resolution Manometry, dem derzeit international etablierten Standard, einzusetzen.

 

Auskunft zur Funktionsdiagnostik bei Kindern geben Ihnen gern:

OA Dr. Sven Höhne
OA Dr. Rüdiger Mund
Frau Viola Hesse (MTA)

unter der Telefonnummer 0345 557 2465. Unter dieser Nummer sind auch Anmeldungen und Befundauskünfte möglich