PROMISE – Preparing for RSV Immunisation and Surveillance in Europe
 

Ansprechpartner:           Prof. Dr. med. Rafael Mikolajczyk, Dr. Cornelia Gottschick

Laufzeit:                           01.11.2021 bis 30.04.2024

Förderer:                          European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme (Innovative
                                          Medicines Initiative 2 Joint Undertaking)


Kurzbeschreibung:

Die LöwenKIDS Geburtskohortenstudie des IMEBI ist Teil des europaweiten und von der EU geförderten Projekts „PROMISE“. Das Akronym PROMISE steht für „Preparing for RSV Immunisation and Surveillance in Europe”, was auf Deutsch übersetzt bedeutet: „Vorbereitung für RSV Immunisierungen und Überwachung in Europa“. Neben den halleschen Forschenden sind Gruppen aus neun weiteren Ländern beteiligt. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Kenntnisse über das RS-Virus auszubauen, das öffentliche Gesundheitswesen über bessere Strategien zu informieren, und neue Therapeutika oder auch Impfstoffe zu entwickeln.

Für das PROMISE Projekt liefert die LöwenKIDS Geburtskohorte relevante Daten, um die Relevanz eines bestimmten Antikörpers (IgA) als Marker für vorherige RSV Expositionen in Kindern von 0 bis 2 Jahren zu bestätigen. Die LöwenKIDS Kohorte ist für das europaweite Projekt wertvoll, denn sie hat Informationen zu Infektionen bei Kindern von Geburt an gesammelt. Dies umfasst Nasenabstrichproben zu jedem akuten Atemwegsinfekt und Blutproben zu Beginn des ersten und zweiten Lebensjahres der Kinder.


Im Detail:

Neutralisierende Titer gegen das RSV Virus wurden traditionell in klinischen Studien als Hinweis auf eine frühere Exposition gegenüber dem RSV Wildtyp gesehen. Bei jungen Säuglingen unterscheidet der Titer jedoch nicht unbedingt eine echte RSV-Exposition von der passiven Immunität in Form von persistierenden mütterlichen Antikörpern. Das hat Auswirkungen auf die Entwicklung von Säuglings-RSV-Impfstoffen.

Im Vorgängerprojekt RESCEU wurde ein RSV-Pentaplex-Antikörper-Assay entwickelt und altersbedingte Trends bei den RSV-spezifischen IgG- und IgA-Serumspiegeln auf Bevölkerungsebene gefunden.

Hier wurde ein vorläufiger IgA-Schwellenwert festgelegt, der auf frühere RSV-Erfahrungen hinweist. Dieser Schwellenwert wurde verwendet, um Proben, die hauptsächlich aus mütterlichen Antikörpern bestehen, von denen, die Anzeichen einer kürzlich zurückliegenden RSV-Infektion aufweisen, zu unterscheiden.

Aufbauend auf den in RESCEU generierten Daten werden wir die Relevanz von RSV-Serum-IgA-Titern als Indikator einer früheren RSV-Exposition mit Hilfe der LöwenKIDS Geburtskohortenstudie bei Kindern mit bekanntem RSV-Status bewerten. Der RSV-Status wird mittels Multiplex qPCR von Nasenabstrichen, die während einer akuten Atemwegsinfektion bereits genommen wurden, bestimmt. RSV-spezifische Serum-IgA- und IgG-Spiegel und RSV neutralisierende Antikörpertiter werden in den bereits gesammelten Blutproben dieser Kinder gemessen.

Zunächst wird die Validität von RSV-Serum-IgA als Marker für eine RSV-Infektion beurteilt. Anhand der Erfahrungen in LöwenKIDS wird die Klassifikationsgenauigkeit des zuvor festgelegten Schwellenwerts bestimmt. Wir werden dann erweiterte statistische Analysen durchführen, um zu ermitteln, ob diese neuen Daten die zuvor ermittelten Antikörperschwellen verbessern, um zudem Subpopulationen besser kategorisieren zu können.