Forschungsschwerpunkte:

  • Verlaufsuntersuchungen bei angeborenen Herzfehlern im Erwachsenenalter
  • Versorgungsforschung im Bereich der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin
  • Kardiovaskuläre Prävention und Gesundheitsförderung

Aktuelle Forschungsprojekte

NeoLITE Schulungen in der Notfallversorgung von Früh- und Neugeborenen im südlichen Sachsen Anhalt

Neugeborenennotfälle im Kreißsaal sind ein seltenes aber höchst kritisches Ereignis und werden im Rahmen der Studie im Abstand von 3 Monaten realitätsnah trainiert.

Die Level-1-Versorgung kritisch kranker Neu- und Frühgeborener, soll die ideale Versorgung dieser Kinder sicherstellen, führt aber gleichzeitig zur Spezialisierung und zu zunehmendem Schulungsbedarf des Fachpersonals in nicht Level-1-Zentren. Hier kommen Notfallsituationen und Reanimationen im Rahmen der Erstversorgung naturgemäß seltener vor. 

Die Universitätsmedizin Halle ist zentraler Dienstleister in der Übernahme kritisch kranker Reif- und Frühgeborener und nimmt u.a. mit dieser Studie ihren Lehr- oder Weiterbildungsauftrag im Bereich der Neugeborenenmedizin wahr. 

Die Schulungen wurden allen Nicht-Level-1 Kliniken des südlichen Sachsen Anhalts angeboten. Wir freuen uns über die Teilnahme folgender Kliniken: 

  • Paul-Gerhardt-Stift Wittenberg  
  • Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis
  • Helios Klinik Sangerhausen 
  • Städtisches Klinikum Dessau 
  • Klinikum Köthen

Im Rahmen der NeoLITE Studie führen wir multiprofessionelle Inhouse-Schulungen aller Beteiligten an der Erstversorgung Neu- und Frühgeborener in Kliniken des südlichen Sachsen-Anhalts durch. Bei diesen Schulungen werden verschiedene Simulatoren eingesetzt und durch Modelle die für spezielle Übungen von Fertigkeiten im 3-D-Druck erstellt wurden ergänzt. Wir nutzen u.a. den hochmodernen Frühgeborenenreanimationssimulator Paul, der durch seine Realitätsnähe und die Möglichkeiten der Simulation von Komplikationen überzeugt.

Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal  der Studie ist das multiprofessionelle Trainieren mit ÄrztInnen, Hebammen und PflegerInnen in Notfallsituationen während der Erstversorgung Inhouse, also in der natürlichen Arbeitsumgebung der teilnehmenden Kliniken.

Um den Wissensverlust zu minimieren, werden die Schulungen im regelmäßigen Abstand von ca. 3 Monaten angeboten. 

Die Trainings werden durch unsere neonatologische OÄ Kathleen Parthey (PALS-Instruktorin der AHA), Anne Goldhahn (Ärztin in der Neonatologie) und Anselm Linke (wissenschaftliche Hilfskraft DELH) durchgeführt. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des DELH, insbesondere Anselm Linke wurden Modelle u.a. mittels 3-D-Druck entwickelt, an denen gezielt spezielle Fertigkeiten geübt werden können und mit Christian Schröder (Kameramann) Lehrvideos erstellt.

Wir vergleichen in der Wissensauffrischung ein digitales Schulungskonzept über die Lernplattform der Halle School of Health mit einem erneuten Simulationstraining im Dorothea-Erxleben-Lernzentrums Halle (DELH) der Universitätsmedizin Halle.

Halle School of Health: https://lernplattform.uk-halle.de/ilias.php?ref_id=42885&cmd=frameset&cmdClass=ilrepositorygui&cmdNode=wp&baseClass=ilRepositoryGUI  

Dorothea-Erxleben-Lernzentrums Halle: https://www.umh.de/lehre/dorothea-erxleben-lernzentrum-halle-delh

 

Die Neolite Studie wurde von der Ethikkommission der UMH positiv bewertet und ist beim Deutschen Register Klinischer Studien unter der Studien-ID DRKS00029152 registriert.

https://www.drks.de/DRKS00029152

https://trialsearch.who.int

 

Nach Abschluss der Studie sollen die Simulationsschulungen weiter für alle interessierten Kliniken angeboten werden.

Bei Interesse an NLS-oder PALS-Schulungen Inhouse oder im DELH wenden Sie sich bitte an:

kathleen.parthey@uk-halle.de

German neonatal Network (GNN)

Wir sind teil des deutschen Frühgeborenen-Netzwerk (GNN).

Ziel des Projektes ist die Untersuchung der Effekte genetischer und klinischer Risikofaktoren, der Einflüsse zentrumsspezifischer Behandlungsstrategien und der Auswirkungen randomisierter Studien auf die langfristige Entwicklung von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm. Klinisch wichtige Endpunkte, die im Rahmen des Projektes untersucht werden, sind, neben der Frühgeburtlichkeit selbst, die etablierten relevanten kurzfristigen Outcomeparameter (Tod, Hirnblutung, Wachstumsretardierung, Sepsis mit positiver Blutkultur, Operationen aufgrund von Komplikationen) und die körperliche und geistige Entwicklung der Frühgeborenen im Alter von fünf Jahren. 

Im einzelnen werden folgende Arbeitsziele verfolgt: 

  1. Identifizierung genetischer Risikofaktoren für Frühgeburtlichkeit und schwere Erkrankungen des Frühgeborenen.
  2. Verbesserung der Behandlungsergebnisse der an der Studie teilnehmenden Zentren durch standardisierte Rückmeldungen der von besonders erfolgreichen Zentren eingesetzten Behandlungsmethoden.
  3. Förderung der Durchführung von randomisierten klinischen Studien an Frühgeborenen. In der ersten Förderphase (2009-2015) konnten bereits mehr als 10.000 Frühgeborene in das Deutsche Frühgeborenen Netzwerk eingeschlossen werden. In der 2. Förderphase wird die Zahl der in die Studie eingeschlossenen Frühgeborenen auf mehr als 25.000 Kinder erhöht, da für viele wichtige Komplikationen der Frühgeburtlichkeit (wie z. B. Hirnblutungen, chronische Lungenerkrankungen und Sehstörungen) nur durch die Untersuchung von sehr großen Kohorten genetische und klinische Risikofaktoren identifiziert werden können. Es ist deshalb die Untersuchung genetischer Polymorphismen bei mehreren tausend Frühgeborenen geplant. Ferner werden die in den Jahren 2009-2015 eingeschlossenen Kinder im Alter von fünf Jahren nachuntersucht. Zusätzlich werden auch gesunde am errechneten Termin geborene Kinder als Kontrollgruppe untersucht.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und wir durch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie hier: The German Neonatal Network (GNN) (uksh.de)