Das Forschungslabor der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin beschäftigt sich mit den mechanistischen Grundlagen der Sepsis, einem klinisch bedeutsamen Krankheitsbild. Die Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die endotheliale Dysfunktion und Barrierefunktion unter septischen Bedingungen, die Steuerungsmechanismen der Makrophagen-Differenzierung sowie die Rolle von miRNAs und zellulären Membranen für die Signaltransduktion im inflammatorischen Milieu. Zum Einsatz kommen moderne molekularbiologische und proteinbiochemische Techniken wie droplet digital PCR, Durchflusszytometrie, Fluoreszenzmikroskopie, miRNA-Analytik, Impedanzmessung und Label free-Technologie.

Ein weiterer Fokus liegt auf der retrospektiven Analyse klinischer Daten zur Beantwortung aktueller intensivmedizinischer Fragestellungen. Die Untersuchungen erfolgen in Kooperation mit dem Datenintegrationszentrum der Universitätsmedizin Halle.

Darüber hinaus ist die Leiterin des Forschungslabors, Frau apl. Prof. Dr. rer. nat. Julia Schumann, Mitglied der Cochrane Heart Group. Ziel ist die Förderung der evidenzbasierten Medizin mit Blick auf die Vorbeugung und die Behandlung von kardiogenem Schock und erniedrigtem Herzzeitvolumen.

Das Forschlungslabor ist integriert in das Julius-Bernstein-Institut für Physiologie.

Forschungsschwerpunkte

Steuerungsmechanismen der Makrophagen-Differenzierung und der Endothelzell-Aktivierung im inflammatorischen Milieu: Bedeutung von lipid rafts und miRNAs

 

Einordnung

  • Forschungsprofilbereich "Molekulare Medizin der Signaltransduktion"

Fokus

  • Aufklärung der molekularen Entstehungsmechanismen überschießender Entzündungsreaktionen bei systemischen und/oder chronischen Inflammationen mit Blick auf eine gestörte Signaltransduktion (TLR2-/TLR4-Signalkaskade von Makrophagen) und/oder eine fehlregulierte Genexpression (Adhäsionsproteine der endothelialen Barriere)

Makrophagen-Differenzierung (M1/M2)

  • LPS-induzierte Steuerung der miRNA-Expression von Makrophagen: ein positiver Feedback-Mechanismus
  • Einfluss eines pro-inflammatorischen Milieus und/oder von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA) auf die miRNA-Expression von Makrophagen
  • Modulation der Pathogen-induzierten Signaltransduktion von Makrophagen durch die membranäre Lipidzusammensetzung
  • Bedeutung der membranären Lipid-Zusammensetzung für die Immunantwort von Makrophagen
  • Membranäre Phospholipide in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit mehrfach ungesättigter Fettsäuren (PUFA)

Endotheliale Dysfunktion/Barrierefunktion

  • miRNAs als Modulatoren der endothelialen Barrierefunktion bei Sepsis
  • Einfluss eines pro-inflammatorischen Milieus und/oder von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA) auf die miRNA-Expression von Endothelzellen
  • Bedeutung von lipid rafts für die Inflammations-assoziierte Aktivierung mikrovaskulärer Endothelzellen: Physiologische Konsequenzen von raft-Modifikationen

Erstellung und regelmäßige Aktualisierung von Cochrane-Reviews

 

Einordnung

  • Forschungsprofilbereich "Epidemiologie und Pflegeforschung"

Fokus

  • Medikamentöse Strategien zur Prävention und Therapie des kardiogenen Schocks und des erniedrigten Herzzeitvolumens im Zusammenhang mit Herzoperationen, akutem Myokardinfarkt oder akuter dekompensierter Herzinsuffizienz

Ziel

  • Vorbereitung, Aufrechterhaltung und Förderung des Zugangs zu systematischen Überprüfungen der Wirkung von medikamentösen Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von akuten Zuständen erniedrigter Herzleistung
  • Erhöhung der Relevanz von Forschungsergebnissen für Angehörige der Gesundheitsberufe, politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit

Fördermittelgeber

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Ansprechpartner

apl. Prof. Dr. rer. nat. Julia Schumann

Tel.: 0345 557 1776
Fax: 0345 557 1781 
E-Mail: julia.schumann☉uk-halle.de

Annett Christel

Tel.: 0345 557 2115
Fax: 0345 557 90 2115
E-Mail: annett.christel☉uk-halle.de