Um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, gliedert sich die Universitätsapotheke in verschiedene Abteilungen.

Nachfolgend werden die verschiedenen Abteilungen mit ihren Aufgabengebieten vorgestellt.

Unsere Schwerpunkte

Um das Wohl des Patienten sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimitteltherapie im Krankenhaus zu gewährleisten, beraten und informieren Fachapotheker für Klinische Pharmazie klinikinterne Ärzte und Pflegepersonal zu Arzneimitteln, in Bezug auf:

  • die Umsetzung der Hausarztmedikation im Krankenhaus – Bereitstellung von identischen Präparaten / Alternativpräparaten
  • die Beurteilung der verschiedenen Arzneiformen hinsichtlich Teilbarkeit / Mörserbarkeit / Sondengängigkeit
  • den unabhängigen Vergleich mit anderen Arzneimitteln – Evidenz basierte Bewertung klinischer Studien / Publikationen mittels aktueller Datenbanken und wissenschaftlichen Informationsmedien
  • die weltweite Verfügbarkeit / Zulassungsstaus von Importpräparaten, sowie deren Beschaffung.

Die Abteilung Arzneimittelversorgung sorgt für eine zeitnahe Beschaffung, eine sachgerechte Lagerung sowie eine zuverlässige Belieferung und Abgabe von:

  • Arzneimitteln aus In- und Ausland
  • Betäubungsmitteln
  • Infusions- und Spüllösungen
  • Lösungen zur Parenteralen und  Enteralen Ernährung
  • Desinfektionsmitteln
  • Tierarzneimitteln
  • Produkten zur Stomaversorgung
  • Nahtmaterial

Hierbei wird entsprechend der gesetzlichen Regelungen unter qualitativen und ökonomischen Gesichtspunkten eine optimierte Lagerhaltung angestrebt.

Die Belieferung mit Arzneimitteln erfolgt routinemäßig von Montag bis Freitag gemäß einem vereinbarten Belieferungsplan. Die Bearbeitung der Anforderungen wir zum Teil durch ein halbautomatisches Kommissioniersystem unterstützt.

Die aseptische Herstellung applikationsfertiger Parenteralia erfolgt nach der aktuellen ADKA-Leilinie, und damit insbesondere nach den Vorgaben von:

  • Apothekenbetriebsordnung 
  • PIC/S PE 010-3 Good Preparation Practice (GPP)
  • Europäischem Arzneibuch 
  • US-amerikanischem Arzeibuch (USP)

sowie den Regeln der „Guten Herstellungspraxis“ (GMP) in den Reinräumen der Universitätsapotheke.

Die Herstellung wird in der Universitätsapotheke von geschultem und qualifiziertem pharmazeutischen Personal durchgeführt. Um eine einwandfreie Qualität und Sicherheit nach oben genannten Vorgaben zu liefern, werden alle Herstellungsschritte (Plausibilitätsprüfung, Herstellung, Prüfung, Freigabe und Abgabe) von einem Apotheker überwacht.

Gründe für die Eigenherstellung von sterilen Arzneiformen sind vielseitig. Zum einen werden sie benötigt, um eine individuelle Arzneimitteltherapie zu ermöglichen. Andererseits können Lieferengpässe von Fertigarzneimitteln durch die Eigenherstellung überbrückt werden.

Individuelle Infusionen werden vor allem im Rahmen der parenteralen Ernährung für Früh- und Neugeborene hergestellt. So können die Stationen ganz genau bestimmen, wieviel Fette, Kohlenhydrate und Proteine, sowie Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Elektrolyte einem Patient per Infusion zugeführt werden, um dessen individuellen Bedürfnissen optimal nachzukommen. Weiterhin zählt die Herstellung von standardisierten Hydrierungen für die onkologische Therapie, Wundantiseptika, Lösungen zur epiduralen Anästesie u.v.m. zu den Aufgabenfeldern der sterilen Arzneimittelherstellung.

1993 begann die Apotheke Zytostatika applikationsfertig zuzubereiten. Mittlerweile werden pro Jahr ca. 25.000 patientenindividuelle Infusions- und Injektionslösungen zur onkologischen Chemo- und Immuntherapie sowie zur Supportivtherapie in der Zytostatikaabteilung der Universitätsapotheke hergestellt. 

Die applikationsfertige Zubereitung von Zytostatika erfolgt in dieser Abteilung durch geschultes und qualifiziertes pharmazeutisches Personal unter Reinraumbedingungen. Der hohe Standard der aseptischen Herstellung und die Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Pflegepersonal der onkologischen Stationen garantieren den Patienten ein höchstmögliches Maß an Arzneimittelsicherheit. Gleichzeitig wird das Risiko beim Umgang mit Zytostatika für Ärzte und Pflegepersonal minimiert.

Neben der Zubereitung der onkologischen Therapien nimmt die Zytostatikaabteilung folgende Aufgaben wahr:

  • Arzneimittelinformation für Ärzte und Pflegepersonal zum Thema Zytostatika (Umgang auf der Station, Nebenwirkungen, Dosierung, Umgang mit Zytostatikaparavasaten, etc.)
  • Pflege und Prüfung der Paravasate-Sets
  • Mitwirkung bei der Erstellung von Therapiestandards im Bereich der Chemotherapieprotokolle sowie der Supportivtherapie 
  • EDV-Dokumentation der verabreichten Therapiezyklen und Patientenstammdaten
  • Pharmazeutische Betreuung onkologischer Studien (Herstellung und Dokumentation der Studienmedikation sowie Verblindung und Randomisation)
  • Rezeptabrechnung ambulanter Therapien mit den Krankenkassen

Die Rezepturherstellung von Arzneimitteln gehört zum traditionellen Handwerk eines Apothekers und findet auch heute noch in jeder Apotheke ihre wichtige Berechtigung. Produkte, die in der gewünschten Form auf dem Markt nicht erhältlich sind, werden in manueller Tätigkeit von Pharmazieingenieuren oder Pharmazeutisch-technischen Assistenten hergestellt.

In der Universitätsapotheke werden zum einen Dermatika wie Salben, Cremes und Lotionen entweder ganz klassisch mit Hilfe von Fantaschale und Pistill oder fortschrittlicher im Rührwerk für bis zu 6 Kilogramm Salbe hergestellt. Die zur Versorgung von kleinen Patienten der Universitätsklinik unentbehrlichen, geringen Arzneimittel-Dosierungen sind sehr häufig kommerziell nicht verfügbar. Auch hier werden durch die Universitätsapotheke Zäpfchen und Kapseln hergestellt, um die Versorgung der pädiatrischen Patienten sicherzustellen.

Weiterhin gehören Peroralia, konservierungsmittelfreie Augentropfen und Präparate für Provokationstests in der Allergologie zum Sortiment der Eigenherstellung.

Die Abteilung Labordiagnostikaversorgung der Universitätsapotheke ist für die Beschaffung von Reagenzien, POCT-Diagnostika und in-vitro-Dignostika für alle Forschungs- und Routinelabore sowie Stationen des Universitätsklinikums Halle (Saale) sowie der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verantwortlich. 

Beratung zu Katalogen, Verfügbarkeiten und Preisen gehören ebenso zum Serviceangebot wie die Bearbeitung von Chargenreservierungen und Retouren.

Fast jeder Patient, der im Uniklinikum Halle behandelt wird, erhält eine Arzneimitteltherapie. Die klinikinternen Ärzte und Fachapotheker für Klinische Pharmazie der Abteilung Pharmakotherapiemanagement befassen sich mit klinisch-pharmazeutischen Interventionen mit dem Ziel der Optimierung dieser Arzneimitteltherapie. 

Die klinisch-pharmazeutischen Interventionen umfassen die Beratung zu:

  • Arzneimittelwechselwirkungen
  • Nebenwirkungen
  • patientenindividuellen Dosierungen durch Therapeutisches Drug Monitoring oder Dosisanpassungen bei  Organfunktionseinschränkungen

Die Abteilung Qualitätskontrolle ist dafür verantwortlich, die Qualität in allen Schritten der Arzneimittelherstellung zu kontrollieren, sicherzustellen und regulierend einzugreifen.

Qualität beginnt bereits bei der Beschaffung von Ausgangsstoffen, welche vor der Verarbeitung einer Eingangsprüfung unterzogen werden. 

Bei der Arzneimittelherstellung werden Inprozess- und Endkontrollen durchgeführt, um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Für diese Untersuchungen steht eine Vielzahl von instrumentellen und nasschemischen Analysenverfahren zur Verfügung.

Die Milchküche des Universitätsklinikums Halle ist seit Beginn 2014 in die Universitätsapotheke integriert. Hier wird täglich für die Bereitstellung von Nahrungen für Frühgeborene, Neugeborene und kranke Säuglinge bzw. Kleinkinder gesorgt. Dabei handelt es sich einerseits um aufbereitete Muttermilch, andererseits um individuell zubereitete Diäten bzw. Fertigmilchnahrungen.