Bevor aus einer ersten Idee ein konkretes Projekt werden kann, braucht es Inspiration, Fantasie, aber auch eine gute Portion Realismus. Für fachlichen Input und Umsetzungsideen hat die Universitätsmedizin zwischen 2022 und 2024 verschiedene Architekturwettbewerbe ausgeschrieben, von denen zwei bereits abgeschlossen sind. Der dritte und aktuell laufende Wettbewerb befasst sich mit dem Bau der Gebäude für das Pandemieresilienz-Zentrum.
Alle drei Wettbewerbe werden folgend in umgekehrt chronologischer Reihenfolge vorgestellt.

Realisierungswettbewerb Pandemieresilienz-Zentrum (PRZ)

Zwölf Wettbewerbsteilnehmende sind im aktuell laufenden Realisierungswettbewerb angetreten, die beste Idee für die Umsetzung des Pandemieresilienz-Zentrums (PRZ) zu liefern. Der Bau des aus zwei Gebäuden bestehenden PRZ bildet den Auftakt für das Großprojekt Theoretikum. Im Juni 2024 werden der Realisierungswettbewerb abgeschlossen und die Preisträger:innen bekanntgegeben. Der Entwurf, der den ersten Platz erreicht, ist der, der dann auch tatsächlich gebaut werden wird.

Bewerbungsschluss war der 17. Januar 2024. Eingereicht worden waren 76 Bewerbungen, aus denen neun per Losverfahren ermittelt wurden. Weitere drei Teilnehmende ergeben sich aus dem 1. bis 3. Platz des Ideenwettbewerbs, der 2023 abgeschlossen worden war und die erste Stufe des zweistufigen Wettbewerbsverfahrens bildete. 

Im Februar 2024 sind u.a. in einem Kolloquium offene Fragen geklärt worden. Bis Ende April bzw. Mitte Mai müssen nun die Pläne bzw. Modelle eingereicht werden. Diese werden dann in einer Vorprüfung für die Sitzung der Jury der Fach- und Sachpreisrichter:innen anonymisiert.

 

Städtebaulicher Ideenwettbewerb

Von März bis September 2023 hat der städtebauliche Wettbewerb als erste Stufe eines zweistufigen Wettbewerbsverfahrens stattgefunden. Bei diesem Wettbewerb ging es zunächst weniger um das Gebäude an sich. Im Mittelpunkt stand vielmehr das stadtplanerische Konzept - das Einfügen der Bebauung zwischen Weinbergweg, Talstraße, Wilder Saale und dem südlichen Weinberg-Campus, die Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche und die Gestaltung des Geländes. Eine hochkarätige Jury bestehend aus Fachpreisrichter:innen und Sachpreisrichter:innen hat aus zehn Einreichungen drei Entwürfe prämiert. Alle drei erhielten ein Preisgeld.

Alle zehn Entwürfe sowie die 3-D-Modelle der drei Preisträger waren im November 2023 in einer Ausstellung im Universitätsklinikum zu sehen.

Wettbewerbssieger

Ein einziger großer Gebäudekomplex plus ein Gebäude fürs Pandemieresilienz-Zentrum ist der Gewinner des städtebaulichen Ideenwettbewerbs zum Theoretikum. Die Arbeitsgemeinschaft „Osterwold°Schmidt Architekten“ aus Weimar hatte zusammen mit „lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner“ aus München den Entwurf eingereicht. 

Überzeugt hat das Preisgericht, dass der Siegerentwurf so wenig Fläche wie möglich, aber soviel wie nötig für seine städtebauliche Idee beansprucht hat. Das ist sowohl aus Gründen der Energieeffizienz als auch hinsichtlich der umgebenden Bebauung sinnvoll. Diese würde nur minimal betroffen sein. Studierendenwohnheime, Mensa und Uni-Kita können bestehen bleiben. Lediglich die Sporthalle und ein Parkplatz müssten weichen, würden aber an anderer Stelle auf dem Weinberg Campus neu errichtet werden.

 

Die Idee hob sich von allen anderen der neun weiteren Wettbewerbsteilnehmenden ab, die das Theoretikum mit mehreren einzelnen Gebäuden auf dem Gelände verteilt hatten. Auch die Entwürfe des 2. und 3. Platzes planten mit mehreren Gebäuden. 

Platz 2 ging an die Arbeitsgemeinschaft „Atelier.Schmelzer.Weber | Querfeldeins“ aus Dresden.

Drittplatziert ist der Entwurf von „wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH“ und "Rehwaldt Landschaftsarchitekten" aus Dresden.

Für Interessierte gibt es zudem einen Überblick in der Fachzeitschrift "Wettbewerb aktuell". Der vollständige Artikel ist jedoch nur für Abonnent:innen bzw. gegen eine Kaufgebühr lesbar. 

Studentischer Architekturwettbewerb

Außerhalb der Konkurrenz hat in Kooperation mit der Hochsche Anhalt, Standort Dessau, ein Architektur-Wettbewerb für Studierende des internationalen Masterstudiengangs Architektur (DIA) im Studio von Prof. Ralf Niebergall stattgefunden. Aus insgesamt elf Einreichungen kürte die Jury unter Vorsitz von Prof. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale) und Prof. Michael Gekle, dem damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Halle, zwei 1. Preise, einen 3. Platz sowie zwei Anerkennungen.

Mehr dazu finden Sie in der Pressemitteilung vom 29. Juni 2021.

Ein 1. Preis ging an Alexander Zemtsov für seinen Entwurf rational geschnittener Gebäudeblöcke, die ein weit gespannter Glasbogen verbindet.

Den zweiten 1. Preis erhielt Shubham Thakur für die Vision einer gegossen wirkenden Großform, dessen Zentrum durch sturzartig nach innen fallende Dachflächen markiert wird.

Ein 3. Preis ging an Adriano Borges. Sein Gebäudeband mit markanter Fassade überzeugte durch Rücksichtnahme bei gleichzeitiger Eigenständigkeit.

Je eine Anerkennung für ihre Arbeiten erhielten Sakshi Jaiswal und Tariq Almukhtar.