In den Hirnwasserkammern, den so genannten "Ventrikeln", werden täglich ca. 500ml "Liquor cerebrospinalis" gebildet. Bei einem Missverhältnis zwischen Bildung und Abfluss, bzw. Resorption des Liquors kann es zu einem Aufstau des Nervenwassers kommen. Dies kann auf eine angeborene Fehlbildung zurückgehen, aber auch die Folge von Entzündungen, Blutungen oder raumfordernden Prozessen im Schädelinneren sein.
Da bei Kindern die Schädelnähte noch nicht verknöchert sind resultiert eine sichtbare Vergrößerung des Schädels, die Hydrozephalus oder "Wasserkopf" genannt wird. Beim Erwachsenen geben die Schädelnähte nicht mehr nach, so dass der Druck im Inneren des Schädels ansteigt und neurologische Ausfallserscheinungen die Folge sein können.
Ein klinisch manifester Hydrozephalus muss immer operativ behandelt werden, manchmal sogar durch einen lebensrettenden Soforteingriff. Häufig ist dabei nur eine vorübergehende Ableitung des Nervenwassers nach außen erforderlich, bis die zugrunde liegende Erkrankung behandelt ist.
Manchmal muss aber auch operativ eine permanente, künstliche Ableitung des Nervenwassers innerhalb des Körpers geschaffen werden. Es stehen dazu verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung, aus denen je nach zugrunde liegender Ursache für den Hydrozephalus die individuell richtige Methode zu wählen ist. Dazu gehören Shuntoperationen mit Ableitung in den Bauchraum oder den Herzvorhof ebenso wie die Ventrikulozisternostomie, bei der endoskopisch eine künstliche Verbindung zwischen den inneren und äußeren Liquorräumen des Schädels geschaffen wird.
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Operation mit der "Hallenser Ampel": Automatisiertes Neuromonitoring