Studium der vielen Möglichkeiten: Goldhagen-Semester startet an der Medizinischen Fakultät Halle

Fast 300 Personen stehen in einem Innenhof der Universitätsmedizin Halle und schauen fast senkrecht nach oben, zum Fotografen.

Das "Goldhagen-Semester" der Universitätsmedizin Halle.

Über 300 Studierende starten in Halle heute ihr erstes Semester in den Studiengängen Medizin, Zahnmedizin, Evidenzbasierte Pflege und Hebammenwissenschaft. „In Halle gibt es ein einzigartiges Lehrangebot der Medizinischen Fakultät. Die Geschichte hat hier viele angesehene Persönlichkeiten hervorgebracht, die den Standort mit ihrer Expertise und ihrem Sachverstand gestärkt und weiterentwickelt haben“, sagt Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät. „So beispielsweise auch Professor Johann Friedrich Gottlieb Goldhagen. Er war vor 235 Jahren erster Direktor nach der Gründung des Universitätsklinikums Halle und ist Namensgeber dieses Jahrgangs.“

Das Studium an der Medizinischen Fakultät in Halle bietet in allen Studiengängen Besonderheiten: In der Medizin können sich ab Oktober bis zu 40 Studierende für die „Klasse Allgemeinmedizin“ (KAM) bewerben: Das spezielle allgemeinmedizinische Zusatz-Curriculum bereitet die Neuankömmlinge bereits ab dem ersten Semester auf eine eventuell spätere Tätigkeit als Haus- oder Landärzt:in vor. Zahnmedizin lässt sich in Sachsen-Anhalt nur in Halle studieren. Der Studiengang Evidenzbasierte Pflege vereint wissenschaftliche und praxisorientierte Pflegeausbildung und vermittelt diese im Modellvorhaben „heilkundliche Kompetenzen“. Er ist in dieser Form bundesweit einmalig.

Seit 2021 läuft zudem der neue Studiengang Hebammenwissenschaft. „Die Lehrinhalte werden durch Erkenntnisse aus der Forschung immer auf dem aktuellsten Stand gehalten“, erklärt Dr. Gertrud Ayerle, Fachstudienberaterin und Studiengangleitung. „Was sich sehr bewährt hat, sind unsere Kleingruppenpraktika in den Kliniken. Die Studierenden beobachten nicht nur, sondern werden durch qualifizierte Praxisanleiter:innen unmittelbar involviert und auch durch die wissenschaftlichen Lehrkräfte praktisch angeleitet.“ Matrikelsprecherin Anastasia Queitsch fasst zusammen: „Klar ist für mich, dass die Geburtshilfe ein Handwerk bleibt. Neu am Studiengang ist aber, dass wissenschaftliche Studien die Grundlagen für alles Weitere sind. Wir lernen evidenzbasierte Versorgung und die Reflexion der etablierten Methoden.“

„Nach über zwei Jahren Corona Pandemie können wir unser unterstützendes Ersti-Begrüßungsprogramm endlich in Gänze weiterführen“, sagt Leonie Beier, Vorsitzende des Fachschaftsrats Medizin in Halle. „Dafür entwickeln wir gemeinsam mit der Fakultät und dem Uniklinikum neue Ideen, ganz im Sinne der Neuankömmlinge.“