Universitätsmedizin Halle erhöht Frequenz der traumatologischen Schockraumübungen

Mitarbeitende der Universitätsmedizin Halle führen eine Übung im Schockraum durch. Viele Menschen stehen um die Simulationspuppe herum und erledigen verschiedene Aufgaben.

Schockraumübung in der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Halle.

Bei der Versorgung von schwerverletzten und schwersterkrankten Patient:innen im Schockraum müssen alle Handgriffe sitzen. Um das Schockraummanagement möglichst realistisch und intensiv proben zu können, führt die Universitätsmedizin Halle regelmäßig Simulationstrainings durch. An Dummys und mit echten Patient:innendaten werden in der Zentralen Notaufnahme in Zusammenarbeit mit dem Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle Notfallszenarien nachgestellt und anschließend gemeinsam ausgewertet. Neben den nicht traumatologischen Trainings, die 14-tägig durchgeführt werden, finden nun auch die traumatologischen Schockraumübungen geplant alle vier Wochen statt.

„Dank der Initiative vieler Kolleg:innen und hervorragender Teamarbeit konnten wir die Frequenz der Simulationstrainings stark erhöhen“, sagt Dr. Tim Pottel, Oberarzt in der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Halle. „Je häufiger Notfallszenarien geübt werden, desto ruhiger und souveräner können alle Beteiligten im Ernstfall reagieren. Regelmäßige berufsgruppenübergreifende Schockraumtrainings sind essentiell für eine sichere Patient:innenversorgung.“

Grundlage für jede Simulation sind reale Notfälle, an deren Beispiel sich die Zusammenarbeit im Team realitätsnah üben lässt. Während bei nicht traumatologischen Szenarien keine Verletzungen, sondern etwa Probleme mit den Atemwegen, ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine Bewusstlosigkeit vorliegen, weisen Patient:innen bei traumatologischen Szenarien schwere Verletzungen auf.

Nach einer theoretischen Einweisung im Team wird die oder der Verletzte medizinisch versorgt. Dazu werden die Vollsimulatoren mit einem Skript aus echten Patient:innendaten vorbereitet. Anschließend erfolgen die gemeinsame Besprechung und Auswertung. Im Fokus der Schockraumtrainings steht unter anderem das Crew-Ressource-Management (CRM), ein Schulungskonzept für bessere Teamarbeit. Ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt, findet es mittlerweile auch in der Medizin zunehmend Anwendung.

Initiiert wurden die regelmäßigen Schockraumtrainings von der Zentralen Notaufnahme in enger Kooperation mit dem Simulationszentrum des Dorothea-Erxleben-Lernzentrums Halle und unter Beteiligung der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin sowie des Departments für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Universitätsmedizin Halle.