Millionenförderung für MLU-Graduiertenkolleg: Universitätsmedizin Halle ist beteiligt

Das Charles-Tanford-Proteinzentrum in Halle ist ein moderner Forschungsbau, der auf dem Foto in der Dämmerung gezeigt wird. Im Gebäude brennen noch viele Lichter aus den Forschungslaboren.

Im Charles-Tanford-Proteinzentrum arbeiten Forschungsgruppen aus Medizin und Naturwissenschaften im GRK 2467 eng zusammen. Foto: Uni Halle / Maike Glöckner.

Ein wichtiger Forschungserfolg: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert erneut ein Graduiertenkolleg (GRK) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), an dem die Universitätsmedizin Halle mit fünf Projekten beteiligt ist. Das GRK 2467 untersucht eine spezielle Proteinklasse, die für viele schwerwiegende Erkrankungen verantwortlich ist. Rund vier Millionen Euro fließen in die weitere Arbeit. Damit kann die erfolgreiche Ausbildung von Promovierenden im Bereich der Proteinforschung fortgesetzt und ausgebaut werden.

Das erneut geförderte Graduiertenkolleg 2467 widmet sich sogenannten intrinsisch ungeordneten Proteinen. Aufgrund ihrer Eigenschaften sind sie besonders schwer zu erforschen. Gleichzeitig stehen diese speziellen Proteine unter Verdacht, bereits bei kleinsten Fehlfunktionen schwerwiegende Erkrankungen auszulösen. In der ersten Förderphase konnte das GRK wichtige grundlegende Erkenntnisse zu einzelnen dieser Proteine gewinnen. 50 wissenschaftliche Artikel in international angesehenen Fachzeitschriften wurden in diesem Zeitraum publiziert. Darunter ist auch ein Übersichtsartikel zu Proteinen, an dem alle Promovierenden des GRK mitgewirkt haben. Zehn geförderte Promotionen und drei assoziierte Promotionsvorhaben wurden erfolgreich fertiggestellt. Die GRK-Sprecherin Prof. Dr. Andrea Sinz betont zudem die stark internationale Ausrichtung des Graduiertenkollegs: "Trotz der Pandemie stammt mehr als die Hälfte der Promovierenden aus dem Ausland."

In der zweiten Förderphase sollen diese Arbeiten nun auf eine neue Stufe gehoben werden. "Wir werden die Proteine nicht mehr isoliert betrachten, sondern im Kontext der Entstehung von Krankheiten, wie Krebs oder Stoffwechselstörungen", sagt Sinz. Geplant sind umfassende Analysen in Zellkulturen und Organismen, die zu einem tieferen Verständnis der biologischen Prozesse führen, die den Krankheiten zugrunde liegen, aber auch in Pflanzen eine wichtige Rolle spielen.

Das GRK 2467 ist eine Kooperation der Naturwissenschaftlichen Fakultäten I und II sowie der Medizinischen Fakultät der MLU mit dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB). An der MLU wird zudem das GRK 2498 durch die DFG weitergefördert, das sich mit Pflanzenforschung befasst. Beide Graduiertenkollegs nahmen 2019 ihre Arbeit auf - und können nun in eine zweite Förderphase mit neuen Promovierenden starten. "Die Hürden für eine erneute Förderung durch die DFG sind hoch. Dass beide Graduiertenkollegs erfolgreich waren, unterstreicht die hohe Qualität, die beide Programme in der Forschung und der Ausbildung von Promovierenden bieten. Diese Erfolge sind umso beachtlicher, da die Promovierenden unter den extrem erschwerten Rahmenbedingungen der Pandemie arbeiten mussten", sagt Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.

Auszug aus der Pressemitteilung der Stabsstelle Zentrale Kommunikation der MLU