Experten der Universität und Universitätsmedizin Halle tauschen sich in Dänemark zu digitaler Gesundheitsversorgung aus

Wie setzt Dänemark Konzepte der digitalen Gesundheitsversorgung um und bindet die Region mit ein, welche Technologien kommen zum Einsatz und wie wird das in der Ausbildung vermittelt? Das sind die übergeordneten Fragen, auf die sich Dr. Karsten Schwarz, Sebastian Hofstetter und Dr. Dietrich Stoevesandt Antworten erhoffen, wenn sie vom 19. bis 21. November 2019 zu Gast im dänischen Odense sind. Dorthin führt sie, zusammen mit dem Informatiker Prof. Dr. Wolf Zimmermann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, eine Delegationsreise zur „Week of Health and Innovation (WHINN)“ - zur Woche der Gesundheit und Innovation - an der insgesamt 25 Vertreterinnen und Vertreter sachsen-anhaltischer Hochschulen, Unternehmen und Kommunen teilnehmen.

Ziel der WHINN ist der Austausch über die neuesten Entwicklungen in der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege. Das diesjährige Programm befasst sich mit Themen wie Virtual Reality in der medizinischen Behandlung, Möglichkeiten der Digitalisierung in der häuslichen Pflege und Rehabilitation, datenbasierte Analysen für die personalisierte Medizin oder wie Roboter, Künstliche Intelligenz und Drohnen die Gesundheitsversorgung verbessern können.

„Dänemark ist ein sehr gutes Vorbild für innovative Projekte im Kontext der Gesundheitsversorgung und den damit verbundenen positiven Auswirkungen auf die gesamte Region. Vergleichbare Innovationsprojekte setzen wir ebenfalls bereits im Kleinen um, perspektivisch wollen wir in Sachsen-Anhalt einen Leuchtturm für innovative Versorgung etablieren. In Dänemark finden wir erfahrene Partner zum Austausch, zur Diskussion und zur Einschätzung unserer Ideen und Konzepte. Wir möchten uns einerseits inspirieren lassen, andererseits aber auch ganz konkret Partner finden, mit denen wir im Rahmen ‚Horizon2020‘-Programm der Europäischen Union einen Forschungsantrag stellen können“, sagt Dr. Karsten Schwarz.

Außerdem wolle man sich anschauen, welche neuen digitalen Lerninhalte man in die Ausbildung am Dorothea Erxleben Lernzentrum (DELH) integrieren könne, welche innovative Technik das FORMAT-Projekt, das unter anderen zu Pflegeassistenzsystemen und ihre Einbindung in die häusliche Umgebung forscht, ergänzen könnte und sich Anregungen für das Einbinden regionaler Partner holen, was für das Projekt „Translationsregion Digitale Gesundheitsversorgung (TDG)“ essenzieller Bestandteil sei, so Schwarz.

Zum Programm der Delegationsreise gehören deshalb auch explizit der Besuch der Universität Süddänemark oder der eines Test- und Demonstrationslabors, das bei der Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung von technologischen Gesundheitsprodukten eingebunden ist.

„Für Sachsen-Anhalt mit der demografischen Entwicklung und den damit einhergehenden Herausforderungen der Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung sind Innovationen im Gesundheitsbereich von entscheidender Bedeutung. Daher lohnt ein Blick nach Dänemark als Vorreiter von technischen Entwicklungen und neuen Interaktionsformen im Gesundheitswesen“, so die zuständige Referatsleiterin Grundsatzfragen, Europa und Innovation im sachsen-anhaltischen Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, Sabine Krause-Heisterkamp. Die WHINN in Odense biete eine hervorragende Plattform, um beispielsweise Kontakte zu anderen Ländern innerhalb und außerhalb Europas zu knüpfen und voneinander zu lernen.

Die Delegationsreise wird vom EU-Hochschulnetzwerk, dem Enterprise Europe Network und der EU Service-Agentur des Landes Sachsen-Anhalt organisiert. Das Ziel ist es, die Beteiligung von Hochschulen, Unternehmen und Kommunen aus Sachsen-Anhalt an wettbewerblichen EU-Programmen für Forschung und Innovation zu erhöhen. Dazu sollen Projekte vorrangig für die Programme „Horizont 2020“ und „Interreg“, aber auch andere EU-Programme in Forschung, Innovation und Kooperation initiiert werden.

Vor dem Hintergrund der Regionalen Innovationsstrategie (RIS) und der Leitmärkte des Landes Sachsen-Anhalt bildet das Thema Gesundheit einen Schwerpunkt. Die Teilnahme an der WHINN soll beitragen, einem internationalen Publikum innovative Ideen aus Sachsen-Anhalt im Feld der Patientenversorgung und Pflege bekannt zu machen sowie das Netzwerk zwischen Hochschulen, Unternehmen und Kommunen aus Sachsen-Anhalt und Süddänemark zu festigen.