Fünf weitere Kliniken in Deutschland beteiligen sich an hallescher „Be up“-Studie zur aktiven Geburt

An der von der halleschen Universitätsmedizin geleiteten „Be up: Geburt aktiv“-Studie wollen sich künftig fünf weitere Kliniken in Deutschland beteiligen. Mit diesen neuen Kliniken wächst die Zahl der Studienzentren auf 17 an. Drei der Partner - das Heilig Geist Klinikum Köln, St. Marien-Hospital Düren und das Paracelsus Klinikum Henstedt-Ulzburg - waren erstmals vergangene Woche bei einem Treffen in Bielefeld dabei. Diese Woche mussten sie noch den „Pretrial visit“ bestehen, einen Audit, der überprüft, ob die jeweilige Klinik alle Anforderungen entsprechend des Studienprotokolls erfüllt. 

Die Studie untersucht, inwieweit die Umgebung und Ausstattung eines Gebärraums Einfluss auf den Geburtsverlauf nehmen kann, indem Geburten in üblichen Kreißsälen mit Geburten in einem alternativen Geburtsraum verglichen und ausgewertet werden.

Bei dem Treffen in Bielefeld tauschten sich Hebammen, Ärztinnen und Ärzte der teilnehmenden Kliniken über den bisherigen Verlauf der Studie aus. Bis zu diesem Tag wurden 1.230 Frauen bei der Aufnahme zur Geburt in die „Be-Up: Geburt aktiv“ eingeschlossen und somit etwa ein Drittel der anvisierten 3.800 Studienteilnehmerinnen.

Ein besonderes Angebot war eine Demonstration zu rückenschonenden Körperhaltungen. Den Hebammen, Ärztinnen und Ärzte wurden verschiedene rückenschonende Körperpositionen und eine effektive Übung, die diese während der Arbeitszeit präventiv zur Lockerung der Lendenwirbelsäule machen können, erläutert und gezeigt. „Rückenschonende Körperhaltungen können auch das Wohlbefinden der Hebammen, Ärztinnen und Ärzte während der Geburtsbetreuung steigern“, so Dr. Gertrud Ayerle, Hebammenwissenschaftlerin an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, die die Studie leitet.

In der „Be-Up“-Studie werden schwangere Frauen, nach frühzeitiger, ausführlicher Information und schriftlicher Einwilligung, entweder dem alternativen oder üblichen Gebärraum für die Geburt ihres Kindes zugewiesen. Im alternativen Gebärraum können die Frauen mit Unterstützung der Hebammen insbesondere eine Bodenmatte, Schaumstoffwürfel, Naturfilme und Musik nutzen, um die Wehen aktiv gut zu bewältigen. Sie können sich selbst Getränke zubereiten und Snacks auswählen oder das Licht nach eigenem Vorlieben einstellen, um so selbstbestimmter die Geburt zu gestalten.

Mehr zur Studie unter: www.medizin.uni-halle.de/be-up oder https://be-up-studie.de