„Hilfe beim Helfen“: Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bietet Schulungsreihe für Angehörige von Menschen mit Demenz

Eine junge Frau links im Bild, braune Haare hält die Hand einer Seniorin, die in einem Rollstuhl sitzt.

Universitätsmedizin Halle schult pflegende Angehörige für die häusliche Betreuung von Menschen mit Demenz.

Wenn Menschen an Demenz erkranken, verändert sich nicht nur das Leben der Betroffenen – auch für das familiäre Umfeld führt die Krankheit häufig zu Problemen und Einschränkungen in der Alltagsbewältigung. Angehörige und Bezugspersonen sind mit der Begleitung und Betreuung von Demenzerkrankten meist stark gefordert und oft leider auch überfordert. Unterstützung und Informationen für pflegende Angehörige bietet die Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“ der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universitätsmedizin Halle (Saale) in Kooperation mit der AOK Sachsen-Anhalt.

„Angehörige von Demenzerkrankten sind oft schwer belastet und auch deswegen gesundheitlich gefährdet. Sie zu qualifizieren und damit zu entlasten, war uns ein großes Anliegen“, erklärt Oberarzt Dr. Michael Brütting von der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. „Wir begrüßen es sehr, dieses eigens darauf ausgerichtete Schulungsangebot gemeinsam mit der AOK Sachsen-Anhalt realisieren zu können.“ Ziel sei es, den pflegenden Angehörigen und ehrenamtlich Pflegenden ein Verständnis für die Erkrankung und deren Auswirkungen im Alltag zu ermöglichen, Sicherheit im Umgang mit den pflegebedürftigen Personen zu geben und Kenntnisse für die Durchführung der häuslichen Pflege zu vermitteln.

„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der Universitätsmedizin Halle dieses Angebot etabliert zu haben“, sagt Britta Müller, Geschäftsbereichsleiterin Pflege der AOK Sachsen-Anhalt. „Es ist uns ein Anliegen, die ambulante Pflege zu Hause weiter zu stärken, da die Pflegebedürftigen möglichst lang in ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung leben und dort betreut und umsorgt werden möchten.“ Deshalb sei es umso wichtiger, die Angehörigen und ehrenamtlichen Pflegepersonen, welche einen wesentlichen Teil der Aufgaben im häuslichen Umfeld übernehmen, zu unterstützen.

Die Schulungsreihe basiert auf einem Programm der Deutschen Alzheimergesellschaft und beinhaltet acht Module von jeweils 90 Minuten, die neben Wissensvermittlung auch ausreichenden Freiraum für den Erfahrungsaustausch in Kleingruppen ermöglicht. Neben allgemeinen Informationen zum Krankheitsbild lernen die Teilnehmenden mögliche Hilfestellungen für den Zugang zu Demenzerkrankten kennen und bearbeiten gemeinsam rechtliche und ethische Fragestellung rund um das Krankheitsbild.

Anmeldungen sind telefonisch 0345 557 3639 oder im Rahmen der Sprechstunde in der Gedächtnisambulanz der Universitätsmedizin Halle möglich. Für Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt ist dieser Pflegekurs kostenfrei.