Evaluierung von Konzepten zur Einführung von Ernährung und Gesundheit in das Schulfach Biologie
 

Projektpartner:

Dr. Astrid Fink
(Institut für Medizinische Soziologie, MLU Halle)
Prof. Dr. Gabriele Stangl
(Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften MLU Halle)
Prof. Dr. Stefan Lorkowski, Projektleitung
(Institut für Ernährungswissenschaften FSU Jena)
Prof. Dr. Uwe Hoßfeld
(Arbeitsgruppe Biologiedidaktik FSU Jena)

Koordination: Dr. Anja Knöchelmann, Tabea Kurze

Ansprechpartner: Dr. Astrid Fink

Laufzeit: 01.10.2018 bis 31.08.2021

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Vorhabensbeschreibung

Im Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD   ) werden Konzepte und Materialien zur Einführung von Ernährung und Gesundheit in das Schulfach Biologie entwickelt. Das Institut für Medizinische Soziologie ist mit der Evaluation dieses Arbeitspaketes betraut. Dabei erfolgt die Evaluation sowohl als formative Evaluierung, die als Orientierungshilfe für die Entwicklung und Strukturierung von Lehrkonzepten und -materialien dient, als auch als summative Evaluation, die dokumentiert und beurteilt, welche Ziele das Arbeitspaket erreicht hat. Die Bewertung basiert auf dem CIPP-Modell (Kontext, Input, Prozess und Produkt), einem Programm für die systematisch genaue Evaluation. Der Vorteil von CIPP-Evaluierungen besteht darin, fundierte Informationen bereitzustellen, die es Projektbeteiligten ermöglichen, ihre Arbeit und Produkte regelmäßig zu bewerten und zu verbessern sowie Ressourcen, Zeit und Technologie effektiv und effizient zu nutzen. Damit kann die Evaluation zum Gelingen des Projektes angemessen und gerecht beitragen.

Die Evaluationsfragestellungen im Hinblick auf die neu entwickelten Unterrichtsmaterialien lauten: Sind die entwickelten Unterrichtsmaterialien für die jeweilige Altersgruppe, das vorhandene Vorwissen der Schüler und Schülerinnen, die Anforderungen des Lehrplans und aus Sicht der Lehrkräfte geeignet? Für die Evaluation der Lehrkonzepte stehen die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Haben die unterrichteten Schüler nach den Unterrichtsstunden ein größeres Wissen und Handlungskompetenzen zu gesundheitsbewusster Ernährung erworben? Ist das entwickelte Konzept aus Lehrersicht in die Schulroutine implementierbar?

Um die Ziele zu erreichen und mit der Evaluation eine wissenschaftliche Qualitätssicherung zu betreiben werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung angewandt und in einem erfahrenen Team ausgewertet.

Für die Evaluation des Unterrichtsmaterials müssen zunächst die Bedarfe für die unterschiedlichen Altersgruppen und Schultypen mittelt werden. Hierfür wird, neben der Analyse von Curricula (Dokumentenanalyse), das Vorwissen der Schüler in Form von standardisierten schriftlichen Befragungen in den verschiedenen Altersgruppen und Schultypen erhoben. Nachdem die Prototypen der Lehrmaterialien erstellt sind, werden die Fragen nach der Bedarfsgerechtigkeit und Eignung der Materialien für die jeweiligen Altersgruppen untersucht. Hierfür ist eine qualitative Bewertung der überarbeiteten Materialien durch Vertreter der jeweiligen Zielgruppen und deren Lehrer vorgesehen. Um die Altersangemessenheit des angedachten Materials zu bewerten, werden eine schriftliche Befragung und ein kognitiver Pretest mit den entworfenen Materialien durchgeführt. Dies sind Maßnahmen, die mit der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen umgesetzt werden. Dies wird ergänzt durch Gruppendiskussionen von Lehrkräften

Um die Wirksamkeit der neuen Lehrkonzepte zu testen, werden zunächst das Wissen der Studierenden in einer standardisierten Befragung mit einem altersgerechten schriftlichen Fragebogen (Vor- und Nach-Unterrichts-Design) getestet. Interessanter in Bezug auf kompetenzorientierte Bildungskonzepte sind allerdings praktische Fragestellungen. Hierfür werden praktische Tests für die Studenten entwickelt. Zum Beispiel werden Schüler im Supermarkt vor die Aufgabe "Wähle Essen für ein gesundes Mittagessen und berichte, was du daraus kochen willst" gestellt. Wenn Schulküchen verfügbar sind, könnten auch praktische Kochaufgaben angeboten werden, um die Fähigkeiten der Schüler zu testen

Die Praktikabilität des neuen Unterrichtskonzeptes sollte aus der Sicht der Lehrkräfte beurteilt werden. Zu diesem Zweck wird eine schriftliche Befragung der Lehrkräfte zu ihren Erfahrungen mit dem neuen Lehrkonzept durchgeführt.

Insgesamt wird das Arbeitspaket zur Erneuerung der Lehrpläne und unterstützenden Lehrbücher für das Schulfach Biologie beitragen um Schulbildung durch Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Gesundheitserhaltung zu verbessern, das Ernährungswissen und schlussendlich dadurch Ernährungsgewohnheiten zu verbessern und damit zu langfristig einer Gesundheitsförderung zu dienen. Für die hierfür entwickelten Konzepte und Materialien findet eine wissenschaftliche Qualitätssicherung (Evaluation) statt.